Berlin Art@Site www.artatsite.com Denkmal zum 17. Juni 1953
Artist:

Wolfgang Rüppel

Title:

Denkmal zum 17. Juni 1953

Year:
2000
Adress:
Rathenower Strasse 12
Website:
www.baunetz.de:
Der jetzt realisierte, damals mit dem zweiten Preis ausgezeichnete Entwurf von Wolfgang Rüppel sieht einen 24 Meter langen Glasstreifen auf dem Platz vor dem Ministerium vor, der von einer 40 Zentimeter hohen Mauer gesäumt wird. Auf den hinterleuchteten Glasstreifen ist eine historische Fotografie aufgedruckt, die die geschlossenen Reihen der demonstrierenden Arbeiter zeigt. Dieses Motiv steht im spannenden Dialog mit einem Fries im Arkadengang des Ministeriums, das wenige Monate vor dem Aufstand von Max Lingner im typischen Stil des sozialistischen Realismus angefertigt wurde. Das Werk hat den Titel „Die Bedeutung des Friedens für die kulturelle Entwicklung der Menschheit und die Notwendigkeit des kämpferischen Einsatzes für ihn".
Der Arbeitskreis 17. Juni und das Haus am Checkpoint Charlie hatten sich als Initiatoren des Projekts unter anderem auch wegen des Frieses für den Platz vor dem Finanzministerium als den geeigneten Standort für das Denkmal entschieden. Das Wandbild war für Wolfgang Rüppel konzeptioneller Ausgangspunkt für seine Arbeit. Der Glasstreifen übernimmt die Abmessung des Frieses und konterkariert mit der gerasterten Fotographie der Demonstranten das propagandistische Wandbild mit den idealisierten Arbeitern. Beide „Bildbänder' werden bei Nacht beleuchtet sein. Der Vorplatz wird in Anlehnung an die historische, steinerne Gestaltung nach einem Entwurf der Architektin Ute Pieroth in Kürze fertiggestellt. Dadurch soll der Kontext des Glasbildes dem des Wandbildes angeglichen werden.

www.bfgg.de:
1993 hat das Abgeordnetenhaus von Berlin den Senat aufgefordert, die Initiative für ein Denkmal an einem der zentralen Schauplätze des Aufstandes vom 17. Juni 1953 zu ergreifen, um die Opfer von damals in angemessener Weise zu würdigen.
1996 veranstaltete das Berliner Forum ein Symposion zur Vorbereitung eines Wettbewerbs: Künstler, Historiker, Zeitzeugen, Kunsthistoriker und Opferverbände waren eingeladen, frühzeitig an der Diskussion um das entstehende Denkmal teilzunehmen. Da die Ereignisse des 17. Juni 1953 in den beiden deutschen Staaten sehr unterschiedlich rezipiert und instrumentalisiert worden waren, sollte die Entscheidung über Ort, Form und Zielsetzung des Denkmals von allen Seiten beleuchtet und sorgfältig vorbereitet werden.
Mehrheitlich sprachen sich die Teilnehmer des Symposions dafür aus, auf eine vielfältige Vermittlung der historischen Ereignisse zu setzen und das Denkmal mit modernen Mitteln der Kunst gestalten zu lassen, die nicht analysiert oder Antworten gibt, sondern Fragen aufwirft und immer neu zu Gesprächen anregt.
Den Kunst-Wettbewerb gewann Wolfgang Rüppel. Sein „Denkmal für die Ereignisse des siebzehnten Juni Neunzehnhundertdreiundfünfzig' befindet sich seit Juni 2000 auf dem Vorplatz des Bundesministeriums der Finanzen. Dort hatten am 16. und 17. Juni 1953 viele tausend Ost-Berliner für Freiheit, Demokratie und soziale Verbesserungen demonstriert. Das in den Boden eingelassene Glasbild von Wolfgang Rüppel zeigt das mehrfach vergrösserte, vervielfältigte und grob gerasterte Foto von Streikenden auf dem Weg zum damaligen Haus der Ministerien, die untergehakt einen Protestzug bilden.
Eine Information zum Denkmal berichtet über die Vorgeschichte und den Verlauf der Massenerhebung für politische Selbstbestimmung, die im Juni 1953 die gesamte DDR ergriffen hatte.

www.visitberlin.de:
At the uprising of 17 June 1953 in East Germany around one million people participated in largely peaceful protests in East Berlin and across the GDR against the political and economic situation in the GDR.
The protest was put down on 17 June by Soviet and East German military. A memorial to the 17 June 1953 uprising has been in place in front of the Federal Ministry of Finance building since June 2000. The glass image, which as has been sunken into the ground, shows a photo of strikers marching to the building known at the time as the House of Ministries. The roughly pixelated photo has been blown up several times its original scale. Information panels report what happened before and during the protest march.